Pflegegeld 2025

Das dicke Ende kommt später: Wie unbedachte Entscheidungen das Pflegebudget sprengen

Wenn das Pflegegeld „überzogen“ wird, liegt die Ursache oft bei den Angehörigen, da sie die Koordination und Entscheidung über die in Anspruch genommenen Leistungen treffen. Hier sind die häufigsten Fehler, die Angehörige in dieser Situation machen und vor denen wir warnen wollen, damit sie keine finanziellen Überraschungen erleben.

Mangelnde Kommunikation und Planung

Viele Angehörige sind sich nicht bewusst, dass das Pflegegeld und die Sachleistungen des Pflegedienstes Teil eines gemeinsamen Budgets sind, das sich je nach Pflegegrad unterscheidet. Ein häufiger Fehler ist, dass die Familie mehr Stunden beim Pflegedienst bucht, als das Budget abdeckt, ohne sich über die Konsequenzen im Klaren zu sein. Sie gehen davon aus, dass die Pflegekasse alle Leistungen übernimmt. Das aber ist nicht der Fall. Die Überbuchung führt dazu, dass der Eigenanteil der Familie steigt, weil sie die überschüssigen Kosten für den Pflegedienst selbst bezahlt müssen.

Unterschätzung der Pflegedienstkosten

Ein weiteres Problem ist, dass Angehörige die Kosten und den Umfang der professionellen Pflege unterschätzen. Sie sind sich oft nicht bewusst, wie schnell die Pflegesachleistungen durch zusätzliche Dienste wie Hausbesuche, Körperpflege oder Medikamentengabe ausgeschöpft sind. Und: Die ambulanten Pflegedienste müssen alles, aber auch wirklich alles, was sie machen (z.B. auch Fahrten zur Apotheke, um Medikamente zu holen) dokumentieren und nach Leistungskatalogpreis abgerechnen. Das wird vom Medizinischen Dienst genauestens überprüft. Wenn dann plötzlich eine hohe Rechnung des Pflegedienstes kommt, sind sie überrascht und empfinden dies als Fehler des Pflegedienstes, obwohl die erbrachten Leistungen vertragsgemäß waren.

Fehlinterpretation der „Kombinationsleistung“

Die Kombinationsleistung soll die Pflege durch Angehörige und Profis ergänzen, nicht ersetzen. Angehörige sehen die Pflegesachleistungen oft als „extra Geld“ und nutzen es für zusätzliche Dienste, die sie vielleicht auch selbst hätten übernehmen können. Dadurch verbrauchen sie das Budget für den Pflegedienst, und das Pflegegeld wird dementsprechend gekürzt. Die Folge ist, dass am Ende weniger Geld für die Angehörigen übrigbleibt, was Frust auslöst, obwohl sie die entscheidenden Weichen selbst gestellt haben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Überziehung des Pflegebudgets meist die Folge von mangelnder Information, Planung und Kommunikation seitens der Angehörigen ist. Die Verantwortung liegt hierbei bei ihnen, das Budget im Blick zu behalten und die in Anspruch genommenen Leistungen mit dem Pflegedienst abzustimmen.