230.000 Rheinländer leiden unter Osteoporose
Der aktuelle Gesundheitsatlas der Krankenkasse AOK zeigt: 3,8 Prozent der Menschen sind im Rheinland an Osteoporose erkrankt. Seniorinnen ab 90 Jahren sind besonders häufig betroffen, bei der die Knochen porös und instabil werden und so das Risiko von Knochenbrüchen steigt.
Osteoporose entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die das Knochenwachstum und den Knochenumbau beeinflussen. Der Gesundheitsatlas zeigt unter anderem einen Zusammenhang zwischen der Zahl der Osteoporose-Erkrankten und Rauchen. Es wird deutlich, dass Osteoporose in Regionen mit einem hohen Anteil an Raucherinnen und Rauchern häufiger vorkommt (4,6 Prozent) als in Regionen, in denen weniger Raucherinnen und Raucher leben (3,6 Prozent). Rauchen beeinflusst den Knochenstoffwechsel negativ.
Ausreichend Bewegung schützt vor Osteoporose
Regelmäßige Bewegung spielt eine zentrale Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose:
- Stärkung der Knochen: Belastung der Knochen durch körperliche Aktivität regt den Knochenstoffwechsel an. Dies signalisiert dem Körper, gesundes Knochengewebe aufzubauen und zu erhalten, wodurch die Knochendichte gestärkt oder ihr Abbau verlangsamt wird.
- Muskelaufbau: Training baut Muskulatur auf, was die Knochen und Gelenke zusätzlich stützt und die Haltung verbessert.
- Sturzprävention: Gezieltes Training verbessert Koordination, Gleichgewicht und Beweglichkeit. Da Stürze die Hauptursache für Knochenbrüche bei Osteoporose sind, ist dies ein sehr wichtiger Schutzeffekt.
- Reduktion von Schmerzen: Sport und Bewegung können helfen, Schmerzen zu lindern und die Vitalität zu erhöhen.
🏃♀️ Was ältere Menschen tun können
Für ältere Menschen mit Osteoporose oder zur Vorbeugung ist eine Kombination aus verschiedenen Bewegungsformen ideal. Es ist wichtig, die Übungen regelmäßig und an das individuelle Leistungsvermögen angepasst durchzuführen. Vor Beginn eines neuen Trainingsprogramms sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen, um individuelle Empfehlungen zu erhalten.
Geeignete Bewegungsformen
- Krafttraining:
- Ziel: Aufbau von Muskelmasse und direkte Anregung der Knochen (Druck- und Zugbelastung).
- Beispiele: Übungen mit dem eigenen Körpergewicht (z. B. Mini-Kniebeugen, Zehenstand), Therabändern oder leichten Gewichten/Wasserflaschen.
- Ausdauertraining (Weight-Bearing Activities):
- Ziel: Förderung des Knochenstoffwechsels durch Belastung.
- Beispiele: Zügiges Spazierengehen, Nordic Walking, Treppensteigen, leichtes Joggen (falls möglich und ärztlich erlaubt), Tanzen. Schwimmen und Radfahren sind gut für Herz und Kreislauf, haben aber eine geringere knochenstärkende Wirkung.
- Gleichgewichts- und Koordinationstraining (Sturzprophylaxe):
- Ziel: Verbesserung der Stand- und Gangsicherheit.
- Beispiele: Einbeinstand (anfangs mit Festhalten an einem stabilen Stuhl), Tai Chi, Funktionstraining.
Wichtige Hinweise
- Im Alltag: Nehmen Sie die Treppe statt des Aufzugs, legen Sie kurze Strecken zu Fuß zurück, unterbrechen Sie langes Sitzen regelmäßig.
- Vermeiden Sie:
- Starke Vorbeugungen der Wirbelsäule (z. B. bestimmte Sit-ups).
- Schnelle, ruckartige Drehbewegungen im Rückenbereich (z. B. bei Golf oder Tennis).
- Hohe Sprünge und Erschütterungen, besonders bei bereits bestehenden Wirbelbrüchen oder sehr geringer Knochendichte.
